ID - 3036577 TI - Menschenwissen : zur Poetik des religiösen Menschen im 17. und 18. Jahrhundert AU - Steinmayr, Markus AU - Max Niemeyer Verlag PY - 2006 VL - 35 SN - 3484630353 9783484630352 3110928949 PB - Tübingen Max Niemeyer Verlag DB - UniCat KW - Autobiography KW - Christianity and literature KW - Didactic literature KW - European literature KW - Religion and anthropology. KW - Religion and society. KW - Self in literature. KW - Self-knowledge, Theory of KW - Philosophy. KW - History KW - History and criticism KW - Theory, etc. KW - History and criticism. KW - Introspection (Theory of knowledge) KW - Knowledge, Reflexive KW - Knowledge of self, Theory of KW - Reflection (Theory of knowledge) KW - Reflexive knowledge KW - Knowledge, Theory of KW - Personality (Theory of knowledge) KW - Self (Philosophy) KW - Literature and Christianity KW - Literature KW - Christian literature UR - https://www.unicat.be/uniCat?func=search&query=sysid:3036577 AB - Im 17. und 18. Jahrhundert entfaltet die Dynamik der Säkularisierung eine kulturgeschichtliche Wirksamkeit, die sich kaum überschätzen lässt; zunächst in der Umwandlung religiöser Selbstthematisierung in Form der Beichte zu autobiographischer Selbstthematisierung, dann im Bereich der anthropologisch bedeutsamen Konzepte, die den Menschen nicht mehr als sündiges, gefallenes Wesen, sondern als Leib-Seele Einheit beschreiben, und nicht zuletzt in der Spannung zwischen erbaulichem und literarischem Schreiben. Die Studie zeigt auf einer breiten Quellenbasis, dass die Konstruktion des Individuums in der Autobiographik der Frühen Neuzeit ein durch die Ausdifferenzierung der Schriftkultur überhaupt erst möglich gewordenes Ereignis darstellt, das über den Prozess der christlichen Institutionalisierung von Strategien der Gewissenserforschung in der Beichte anläuft und durch dessen Kritik im Luthertum auf der Basis der Internalisierung moralischer Prinzipien modifiziert wird. Das Erklärungskonzept ›Säkularisierung‹ für das neue Autobiographische im 18. Jahrhundert geht in der Untersuchung in einem erweiterten Paradigma auf, das die Folgen der veränderten Selbstbeschreibung einer Kultur untersucht, die aus Gründen sozialer Evolution das Religiöse durch das Anthropologische, das Erbauliche durch das Literarische ersetzt. ER -